Montag, 24. September 2012

Mühsam textete der Erich


Der Raptor hat seit dem Wochenende eine Sturmhaube, sprich eine autonome Strassenschlacht-Vermummungs-Mütze in schwarz. Zwar ist es noch nicht so kalt, dass sie (die Sturmhaube) erforderlich wäre, aber ich konnte einfach nicht widerstehen.

Dazu passt gut eine Belobigung des neuen Slime Albums, das durch Texte von Erich Mühsam glänzt. Ich gestehe, dass ich mir das neue Album mehr aus Treue und Loyalität der alten Hamburger Punkveteranen wegen gekauft habe. Aber nun nach einer kleinen Einhörphase bin ich regelrecht begeistert. Es mag an der schönen Sprache liegen, die Erich Mühsam für die vielen schmutzigen Themen verwendete, denen Slime den nötigen musikalischen Bumms mit liefert. Strophen wie „und ob sie mich erschlügen, sich fügen heißt lügen“ haben eine fast schon lyrische Parolenhaftigkeit. „Wir haben nur die Faust erhoben, da ist der ganze Spuk zerstoben“ und „noch kann die Welt uns Sklaven heissen, noch gibt es Ketten zu zerreissen“ sind mit entsprechend schrummeliger musikalischer Untermalung schon ziemlich pogokompatibel. Der größte Respekt gebührt den Rumpelbarden von Slime aber dafür, dass sie es schaffen eine knallharte, rumschubsenwürdige Mosh-Pit taugliche Nummer aus einem Song zu machen, dessen Refrain auf das furchterregende Wort „Bauchweh“ basiert.

Der Raptor steht übrigens mehr auf Woody Guthrie als auf Slime, aber das war ja auch der aller erste echte Punk.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen