Dienstag, 26. Juni 2012

Tickin in my head


Das selbstmordattentätische Eichhörnchen ist eigentlich ein post-traum (ohne atisch) Bild, welches sich durch meinen Kopf sprengte, als mein alter Wecker noch tat, was Wecker eben so tun. Mittlerweile habe ich einen neuen Wecker. Das alte Model entstammte einem Billiglohnland welches minderwertige Plastikteile von flinken, am Existenzminimum werkelnden Händen zusammen schrauben läßt. Er zeichnete sich durch eine gewisse kryptische Bedienungsunfreundlichkeit aus und begann, in die Jahre gekommen, langsam knarrend und quitschende Geräusche bei der Bedienung der Tasten abzusondern, auf das es klang, als würde man einem Eichhörnchen mit Diarröh den Bauch kitzeln. Irgendwann war der Wunsch nach einem neuen Morgenweckgerät dann so stark, dass ich ihn nicht länger mit der wunscheigenen Sleeptaste unterdrücken konnte und ich erstand ein neues Markengerät einer deutschen Elektroqualitätsschmiede, deren Name dem Nachnamen eines berühmten deutschen Diktatorenliebchens entspricht. Vom Design her nimmt sich der Neue allerdings so einiges heraus und erinnert eher an eines dieser schicken Macgeräte, für deren Verkaufsstart sich Scharen von technikaffinen Hippstern Zelte vor den Applestore aufstellen, das es nur so seine Art hat. So seine Art hat der Neue auch. Zum Beispiel wenn er sich nach einem zarten kaum hörbaren Säuselton durch die Zuhilfenahme ungestümer und noch nicht der völligen Körperkontrolle beherschten Finger von der Sleepfunktion direkt in den Ruhezustand versetzen läßt. Sei es drum, am meisten schätze ich ohnehin den Ruhezustand meines Weckers – und Ruhe ist.

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